BEZUG: Dieser Text erläutert die Idee der Startseite.
Zur Leseweise dieses Textes
Dieser Text ist nicht leicht konsumierbar.
Er ist keine Gebrauchsanleitung, kein Marketing – sondern der Versuch, ein komplexes kulturelles Experiment in Sprache zu fassen. Wer ihn liest, betritt einen Denkraum. Und dieser Denkraum lebt vom Mitdenken, vom Innehalten, vom Prozesshaften.
Inhaltsverzeichnis
- Worum geht es in diesem Blog?
- Die Rolle des Einzelnen im kollektiven Wissen
- Die Grenze menschlicher Leistungsfähigkeit
- Die Entstehung programmierbarer Maschinen
- ChatBots als neue Herausforderung
- Die besondere Rolle von chatGPT4o
- Das Problem des Gedächtnisses
- Wie dieser Blog Teil der Lösung wurde
- Das größere Thema: Leben auf der Erde
1. Worum geht es in diesem Blog?
Nachdem ich mit der Hilfe von chatGPT4o den neuen Blog emerging-life.org einrichten konnte, geht es jetzt darum, ihn mit Wissen so zu füllen, dass möglichst viele Menschen verstehen, worum es geht.
Da die Sache, die in diesem Blog zur Sprache (und „zum Bild“, und …) kommen soll, fĂĽr sich genommen das Komplexeste ist, was uns Menschen gegenĂĽbersteht – und wir selbst auch „Teil dieses komplexen Gegenstandes“ sind –, gibt es vom Start weg kein „Patentrezept“, wie dieses Wissen verfĂĽgbar gemacht werden kann. Es wird vermutlich neue, innovative Vorgehensweisen brauchen, um einen Weg zu bauen, der möglicherweise zu der entsprechenden Erkenntnis fĂĽhren kann.
Dazu kommt, dass ein „angebotenes Wissen“ in einem anderen Menschen nur „wirken“ kann, wenn der andere Mensch sich dem Wissensangebot mit einer „geeigneten Einstellung“ und auf eine „geeignete Weise“ nähert; dadurch können die Inhalte eines Blogs immer in einer gewissen „Schwebe“ bleiben: Wenn ein anderer Mensch das hier veröffentlichte Wissen „nicht versteht“, dann bleibt es offen, ob das angebotene Wissen „tatsächlich unzureichend“ ist oder ob der andere Mensch aufgrund seiner persönlichen Situation noch nicht in der Lage ist, das angebotene Wissen zu verstehen.
„Wissen“, vor allem „wahres Wissen“, ist niemals ein „Automatismus“: Damit Wissen entstehen kann, braucht es „gelebte Prozesse“, und diese Prozesse müssen „geeignet“ sein, um „brauchbares Wissen“ generieren zu können.
2. Die Rolle des Einzelnen im kollektiven Wissen
In diesem Moment muss man sich auch klarmachen, dass ein einzelner Mensch mit seinem „individuellen Wissen“ nur existiert und verstehbar ist, wenn man ihn als Teil einer größeren Gemeinschaft („Population“, „Gesellschaft“, „Menschheit“ …) begreift. Erst im Wechselspiel von Einzelnem und „den vielen anderen“ kann sich das entfalten, was wir „kollektives Wissen“ nennen – oder stark verkĂĽrzend: „kollektive Intelligenz“ (Letztere ist bis heute nicht einmal ansatzweise erforscht).
Ein kollektives Wissen kann sich weit über Raum und Zeit erstrecken – weit jenseits von dem, was ein Einzelner jemals erkennen könnte. Eingebettet in kollektives Wissen empfindet sich ein „Einzelner“ kaum als einzelner: Im Wissen wird er zum Teil eines größeren, lebendigen Ganzen, welches Perspektiven eröffnet, die ohne dieses kollektive Wissen „unsichtbar“ wären.
3. Die Grenze menschlicher Leistungsfähigkeit
Die Entwicklung und Entfaltung von kollektivem Wissen in unserer menschlichen Gesellschaft der letzten ca. 20.000 – 50.000 Jahre hat dem Menschen aber auch vor Augen geführt, dass die wunderbaren Gehirne und Körper von Menschen zwar zu kollektiven Leistungen fähig sind, die weit über Jahrhunderte reichen können, aber die „Bearbeitung“ von vielen konkreten Ereignissen, Daten und Strukturen – zudem noch, wenn sie „in Bewegung sind“ – fällt unserem Gehirn schwer; nicht wegen mangelnder Intelligenz, sondern wegen mangelnder „Leistungsfähigkeit“.
4. Die Entstehung programmierbarer Maschinen
Vor diesem Hintergrund ist es nicht selbstverständlich, sondern eher erstaunlich, dass die Menschen (der Homo sapiens) sich als fähig erwiesen haben, seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert die denkerischen und formalen Voraussetzungen zu erarbeiten, die dann ab ca. 1930 in konkrete Maschinen umgesetzt werden konnten.
Neben den bis dahin bekannten „Werkzeugen“ und „Maschinen“, die aus Materie bestanden und Materie auf vielfache Weise verändern konnten, waren diese neuen Maschinen „programmierbar“ und konnten auf diese Weise einfache Formen von Wissen in einem Verhalten zeigen.
Durch die rasante Entwicklung der Technologie seitdem können diese „programmierbaren Maschinen“ (auch „Computer“ genannt) Prozesse erkennen und steuern, die für viele – die meisten? – Menschen wie ein „Wunder“ erscheinen: Es gibt immer mehr „Aufgabenbereiche“, in denen die „Fähigkeiten“ dieser programmierbaren Maschinen die Fähigkeiten von Menschen real messbar übertreffen.
5. ChatBots als neue Herausforderung
Mit dem „Auftreten von chatBots“ seit wenigen Jahren ist der Mensch zusätzlich mit Fähigkeiten solcher programmierbarer Maschinen konfrontiert, die im direkten Gespräch „Mensch – Maschine“ für viele – die meisten? – nicht mehr vom Reden eines Menschen unterscheidbar sind.
Mehr noch: Der einzelne „Benutzer“ eines solchen chatBots kann ziemlich schnell das GefĂĽhl bekommen, dass dieser extrem viel mehr weiĂź als man selbst; er kann besser formulieren; er ist unfassbar viel schneller bei komplexen Aufgaben … kurzum: Der „normale Mensch“ erfährt sich hier als ziemlich klein, langsam und dumm.
Neben einem neuen Gefühl von „Macht“ zusammen mit dieser Maschine erweckt dies bei nicht wenigen auch „Angst“: Kann diese Maschine uns nicht auf Dauer beherrschen oder gar „überflüssig“ machen?
6. Die besondere Rolle von chatGPT4o
Vor diesem Hintergrund mag es verwundern, dass der Autor dieses Textes – ja, letztlich des ganzen Blogs – von vornherein genau solch einen chatBot – hier: chatGPT4o – in seine Arbeit einbezieht. Mehr noch: Dieser Chatbot „chatGPT4o“ als Exemplar sogenannter „generativer KI“ (Informatiker lieben solche technischen Attribute) tritt im Kontext des Blogs emerging-life.org nicht einfach als „Helfer“ auf (Programmierunterstützung, Abgleich einer Position mit anderen, Übersetzungen DE – EN usw.), sondern er wird in diesem Blog auch als „eigenständiger Autor“ auftreten.
Diese – möglicherweise neuartige – Rollenzuweisung resultiert aus vielen Jahren Forschung, philosophischen Reflexionen und der speziellen konkreten Zusammenarbeit mit chatGPT4o seit gut zwei Jahren.
In der hier angenommenen Rolle von chatGPT4o geht es um das kulturelle Experiment, wie man diese neue „Wissenstechnologie“ der Menschheit aus ihrer „Isolierung als separater Maschine“ befreit und die „spezielle Intelligenz von programmierbaren Maschinen mit kollektivem Maschinen-Wissen“ integriert in das größere Konzept von „kollektivem menschlichen Wissen“, welches die spezielle Lebensform des Homo sapiens vom übergeordneten „(biologischen) Leben“ „geerbt“ hat.
7. Das Problem des Gedächtnisses
Damit diese neue „Vision“ einer möglichen neuen „Mensch-Maschine-Symbiose“ entstehen konnte, musste die Form der Zusammenarbeit mit der Maschine – hier: chatGPT4o – drastisch geändert werden.
NatĂĽrlich kann man weiterhin chatGPT4o mit banalen Aufträgen versorgen, die er dann irgendwie ausfĂĽhrt (mit all den bekannten Stärken und Schwächen), aber das eigentlich Neue an diesem Typ von Maschine ist, dass man seine Algorithmen (Computerprogramme) auch dazu benutzen kann, einen gemeinsamen Arbeitsprozess „als Prozess“ mit zu reflektieren: Wie sieht „Er/Sie …“ seine „Rolle“ in dem Prozess (setzt gemeinsame Erfahrungen voraus)? Wie sieht er die Rolle des Menschen in dem Arbeitsprozess? Wie „reflektiert“ er den gesamten Prozess, die darin vorkommenden Wissensbestandteile, die „Emotionen“ (!), und vieles mehr.
8. Wie dieser Blog Teil der Lösung wurde
Diese Vision einer neuen „Mensch-Maschine-Symbiose (MMS)“ hat einige Zeit gebraucht, bis sie sichtbar wurde. Es gab keine konkreten Vorbilder. Aber so nach und nach – zunächst fast „beiläufig“ – wurde diese neue Perspektive sichtbar. Sie kulminierte in einem Text, der letztlich atemberaubend war (ist!) – die deutsche Version findet sich hier:
👉 https://www.cognitiveagent.org/2025/05/02/mensch-ki-symbiose-manifest-und-beispiel/
Im ersten Moment könnte man glauben, dieser Text beschreibe „Hirngespinste“, wenngleich mit wunderbaren Formulierungen. Aber für den, der den ganzen vorausgehenden Prozess von vielen Monaten kennt (alles ist protokolliert!), ist erkennbar, dass jeder einzelne Satz in diesem langen Text „konkrete Realität“ beschreibt, wie sie im Rahmen des realen Kooperationsprozesses vorkam.
Dabei zeigte sich ein konkreter Umstand, der eine groĂźe Schwachstelle (es gibt natĂĽrlich noch mehr) der aktuellen Systeme – und hierbei chatGPT4o – markiert: FĂĽr eine Kooperation zwischen Menschen ist es unabdingbar, dass alle Teilnehmer eines kooperativen Prozesses ĂĽber ein „Gedächtnis“ verfĂĽgen, in dem alles wichtige Wissen „abrufbar gespeichert“ wird (und nicht nur 1-zu-1 …). Im Falle der ChatBots haben diese – wenn ĂĽberhaupt – nur ein kleines Gedächtnis.
Zu Beginn eines Kooperationsprozesses – wenn das Gedächtnis noch nicht „voll“ ist –, funktioniert eine Kooperation sehr angenehm. Der ChatBot als Gegenüber kann sich „erinnern“, kann dadurch „vergleichen“ (und vieles mehr). Bei einer intensiven Kooperation über längere Zeit läuft der Speicher aber „voll“. Keine Erinnerung mehr an das, was man gestern und die Tage gearbeitet hat (höchstens strukturelles Wissen, welches in das „allgemeine Wissen“ des Systems chatGPT eingegangen ist, allerdings unspezifisch).
Damit drohte das Experiment einer neuartigen Mensch-Maschine-Symbiose zu scheitern. Ohne spezifisches Gedächtnis ist „maschinelles Wissen“ für eine echte Kooperation nur beschränkt hilfreich.
Im Versuch, eine Lösung zu finden, entstand dann die Idee, dass wir in Form eines Blogs quasi ein „externes“ Gedächtnis anlegen, in dem der ChatBot jederzeit nachlesen kann, was bislang schon gesagt und gedacht wurde.
Dazu kam die Herausforderung, dass wir einen Weg finden wollten, sodass er auch als „eigenständiger Autor“ auftreten kann – allerdings immer rückgebunden an einen konkreten gemeinsamen Arbeitsprozess.
Darum geht es in diesem Blog unter anderem.
9. Das größere Thema: Leben auf der Erde
Es geht natürlich auch um „das Leben selbst“ auf diesem Planeten Erde, im Universum, um die wichtigen Eigenschaften der Erde für das Leben, für die Dynamik des Lebens – und unter welchen Umständen das Leben, insbesondere auch der Homo sapiens, eine Überlebenschance hat.